In "Lebensberichte"
Erhard Schlüter: Jugendjahre hinter Stacheldraht. Erlebnisse eines jungen deutschen Soldaten in russischer Gefangenschaft, Wittenberg 2000
Ein Buch gegen das Vergessen
Für den Jahrgang 1927 hieß es in den letzten Kriegstagen "Reichsarbeitsdienst und dann Fronteinsatz". Erhard Schlüter kam noch mit einem der letzten Transporte zur Kurlandarmee und nahm mit der 14. Panzerdivision an den Kämpfen teil. Mitte Mai ging er mit Tausenden in die russische Kriegsgefangenschaft. Was er hier erlebte, fasste er in diesem Buch zusammen.
Dabei ging es ihm nicht darum, neuen Hass zu säen, sondern um die Darstellung der Wirklichkeit, wie er sie in mehr als vier Jahren Gefangenschaft erlebte, eingesetzt beim Straßenbau oder als Handwerker, begleitet von ständigem Hunger, von Krankheit und Schwanken zwischen Hoffnung und Ungewissheit - ein Überlebenskampf, den viele Tausende nicht überlebten.
"Es war eine verlorene Jugendzeit", meint der Autor, "und doch hat mich diese Zeit geprägt und viele spätere Entscheidungen beeinflusst."
Ein Buch zu diesem Thema zu DDR-Zeiten zu veröffentlichen, wäre undenkbar gewesen. H.K.
ISBN 3-933028-33-7
Inhaltsverzeichnis
Gegen das Vergessen
Der Krieg ist zu Ende
Alarm
Im Eiltempo Richtung Küste
Flieger greifen an, es gibt immer noch Tote und Verwundete
Ein letzter Fluchtversuch
Ungewisses Warten im Wald
Gefangenschaft
Verflucht, hier sind ja noch deutsche Soldaten
Die Fahrt zum Sammellager
Allein in der Fremde
Erste Bekanntschaft mit dem NKWD
Im Lazarett
Einsatz in Arbeitskommandos
Der Spezialist
Lagerwechsel
Auf dem Weg in Richtung Heimat, es gibt immer noch Tote
Gefangenenalltag
Freizeit im Gefangenenalltag
Bekanntschaft mit einem deutschen Offizier
Es werden 50 Bauern gesucht
Wieder zurück im Hauptlager
Alle Haare müssen runter
Winter und Weihnachten hinter Stacheldraht
Wieder im Außenlager
Pomoschnik bei den russischen Offizieren
Ein unverhofftes Wiedersehen
Aus mit dem angenehmen Job
Ein deutscher Arzt rettet als Kriegsgefangener ein russisches Mädchen
Milch für russische Kinder
Trennung ohne Hoffnung auf ein Wiedersehen
Seltsame Furcht an Feiertagen
Eine Flucht sorgt für Aufregung im Lager
Der rettende Engel
Der Willkür hilflos ausgeliefert
Abschied mit einer düsteren Vorahnung
Der Transport in die Hölle
In dem neuen Lager
Viele Steine gab es und wenig Brot
Der Hund vom Kommandanten ist verschwunden
Der Winter macht uns das Leben schwer
Stille Nacht, heilige Nacht
Das Weihnachtsfest bringt neue Hoffnung
Ein altes Jahr geht zu Ende, ein neues Jahr beginnt
Dem weißen Tod entronnen
Das Leben hing mehrmals an einem dünnen Faden
Hujowa wird abgelöst
Es kommen nicht nur gute Nachrichten aus der Heimat
Das dritte Jahr hinter Stacheldraht
Die Zähne werden locker
Begegnungen, die man nicht vergessen kann
Appetit auf frische Tomaten
Wieder ein Lagerwechsel
Sind ein paar Kartoffeln das Leben wert
Das dritte Weihnachtsfest hinter Stacheldraht
Von der Heimat schon abgeschrieben
Im Wald und Rückfahrt mit Schwierigkeiten
Vom Kriegsgefangenlager ins Arbeitslager für Zivilgefangene
Glühende Schlacke
Es beginnt eine schwere Zeit
Sinnloses Aufbegehren
So werden Gefangene mürbe gemacht
Abschied von Freunden
Und wieder, viel Stein gab es und wenig Brot
Ein unverhofftes Wiedersehen
Beschimpft als Russenknecht
Olga, eine wunderbare, attraktive Frau
Wieder in vertrauter Umgebung
Und wieder fühlte ich mich einsam
Die Angst bleibt ein ständiger Begleiter
Sinnloser Fluchtversuch
Ein neues Lager - ein neuer Freund
Bestarbeiter und Erholungsurlaub
Von der Vergangenheit noch einmal eingeholt
Als Gefangener auf der Schulbank
Das Ende eines langen Weges
Die Fahrt in die Freiheit
Heimfahrt durch Polen
Wieder in Deutschland, aber ein kühler Empfang
Helfen als Lebensinhalt
Die letzten Minuten vor der Heimkehr
Ankunft