Autorenkollektiv Helmut Bessel
u.a.: Ragösen. Beiträge zur Geschichte, Teil
2,
1945 bis 1991, Berlin 2002
Die Ragösener Chroniken
Pfarrer Karl Backhaus formulierte in seiner Ragösener Chronik 1902: "In der Geschichte gibt es kein Ende. Rastlos eilt die Zeit weiter, fortwährend wechseln die Menschen, unablässig ändern sich die Verhältnisse."
Lehrer Friedrich Bamberg hatte das als Herausforderung gesehen und schrieb die Chronik weiter, sie wurde 1939 veröffentlicht. Die Verhältnisse hatten gewechselt. Kein anderer Ort der Region hatte zu der Zeit schon zwei Chroniken. Aber nur wenige Exemplare überlebten bis zum Ende des Jahrhunderts.
Da beide Chroniken für die Nachwelt erhalten werden sollten, wurden sie im Teil 1 der "Beiträge zur Geschichte" der Gemeinde Ragösen zum Jubiläum "675 Jahre Ersterwähnung von Ragösen" 1998 erneut veröffentlicht. Wieder hatten die Verhältnisse gewechselt. Ein dramatisches Jahrhundert.
Deshalb begann auch Lehrer Helmut Bessel, der mehr als fünfzig Lebensjahre in Ragösen verbrachte, Interessantes zur Dorfgeschichte zu sammeln, zu erfragen und schließlich in den PC zu schreiben. Er fand Unterstützung bei Ragösenern, die ihm eigene Beiträge und Fotos übergaben. Gedankt wird den Autoren:
Christa Benke (Kirche und DRK)
Siegfried Kockrow (Jagd- und Forstwirtschaft)
Hellmuth Schmidt (Freiwillige Feuerwehr)
Ursel Meyer (LPG)
Bernd Meyer (Grenzsteine, Naturlehrpfad)
Ernst Wolter (Gemeinde)
Herbert Kluge (Flurnamen)
Der Autor dankt für die informativen Gespräche auch Hermann Berlin, Betty und Fritz Bensch, Ernst Wolter und allen anderen.
Nur wenige Kapitel über die letzten Jahrzehnte sind in den Chroniken der Region erschienen. Deshalb ist den Ragösenern besonders zu danken, die die schwierige Aufgabe bewältigt haben, Wichtiges für die Regionalgeschichte festzuhalten.
Helga Kästner 2003
Vorwort
Kriegsende in Ragösen
Die Verwaltung des Dorfes in den ersten Nachkriegswochen
Das Leben normalisiert sich
Persönliche Schicksale aus diesen Tagen
Folgen des Krieges
Ein stilles Gedenken für die Opfer des Krieges
Unter der neuen Besatzung
Die Jahre von 1946 bis 1960
Der Antifa-Ausschuss
Ausschuss für gegenseitige Bauernhilfe
Zwangsvereinigung von KPD und SPD
Versorgungsprobleme
Neubauernsiedlungen
Die Mühle
Die Heimkehr
Die Jugend
Die Bahn fuhr wieder
Es wurde wieder getanzt
Ein neues Jugendschutzgesetz
Vereine und Organisationen bildeten sich wieder
(Männerchor S. , Gemischter Chor S. , Sportgruppen S. )
Freiwillige Feuerwehr
Das kirchliche Leben
Die Landwirtschaft im Dorf
Schulentwicklung bis 1960 - Kindergarten
Gemeindeverwaltung - Gebietsreform
Tägliche Probleme
(Schicksal der Flüchtlinge S. , Westberlin als Ziel S. , Die ersten Fernseher S. ,
Die Nationale Front S. , Kartoffelkäfer S. , Seidenraupenzucht S. ,
Badevergnügen S. , Saboteure am Werk S. , Nachtwächter S. , Gemeindediener S. ,
Die Dorfentwicklung von 1960 bis 1989
Die politische Situation
Die "Privilegien" der Rentner
Gemeindevertretung - Kommissionen
Gemeindeverwaltung
Das Gesicht des Dorfes
Das Leben verändert sich
Geselligkeit S. , Backöfen S. , Milchabfuhr S. , Kinderprobleme S. ,
Landflucht S. , Problem Nikotin und Alkohol S. ,
Entwicklung der Kirche
Gemeindeverband gegründet
Die Landwirtschaft in den Jahren 1960 - 1989 (Ursula Meyer, Erich Dittrich,
Paul Leetz)
Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen
Medizinische Versorgung
Vereine und Organisationen 1960 - 1989
Die Chöre: Der Frauenchor S. , Der Männerchor S. , Der Kirchenchor S.
Die Freiwillige Feuerwehr
Deutsches Rotes Kreuz
Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK)
Sportgruppen
Die Forstwirtschaft und das Jagdwesen (Förster Siegfried Kockrow)
Die Jagd
Die Forstwirtschaft früher
Die Forstwirtschaft in den Jahren 1945 bis 1989
Grenzsteine (Bernd Meyer)
Schulentwicklung
Polytechnischer Unterricht S. , Schulgarten S. , Schulküche S. , Hort S. ,
Schulanbau 1971
Feriengestaltung S. , NVA-Nachwuchswerbung S. , Kindergarten S. , Jugendclub S. , Jugendweihe S.
Die 650-Jahr-Feier
Themen, über die man spricht
Das Hochwasser S. , Ein großer Sturm S. , Unfälle S. , Militärisches S. , Straßenbau S. , Elch S. , Wettbewerb S. , Müll-Deponie S. , Wasser- und Abwasserleitungsbau S. , Filmvorführungen S. , Der Abschnittsbevollmächtigte S. , Eisenbahn S.
Unser Naturlehrpfad
Markante Bäume
Die Schwemmlinge
Ragösen nach der Wende 1989
Zum Autor
Neubauernsiedlungen
Im Zuge der Bodenreform gab es im Lande viele Neubauern, die jetzt zwar 5 ha eigenes Land, aber kein Haus und keinen Stall besaßen. Deshalb wurde ein Hilfsprogramm zur Errichtung von Neubauernhäusern zu äußerst günstigen Bedingungen beschlossen.
Im Dorf gab es keine Neubauern. Dennoch setzte sich der Bürgermeister W. Rieke dafür ein, dass der Landwirt Gustav Friedrich zu solchen Bedingungen ein Neubauernhaus bekam.
Gustav Friedrich war alleinstehend. Er war sechs Jahre Soldat gewesen. Während dieser Zeit stand sein altes Haus leer. Es zerfiel allmählich. Als er aus dem Krieg zurückkam, musste er im Kuhstall schlafen, sein Haus war nicht mehr bewohnbar.
Die Mühle
Auf dem Bullenberg in der Mühle gab es seit 1938 einen neuen Besitzer. Er hieß Johannes Köhler und war der Besitzer der Primus-Traktoren-Werke in München, Berlin und Magdeburg. Er hatte die Mühle als Wochenendsitz gekauft. Als Müllermeister wurde Wilhelm Weiß eingestellt. Wegen der Bombenangriffe musste J. Köhler endgültig Berlin verlassen. Er hat sich hier niedergelassen und betrieb als Hobbymüller die Mühle weiter. Das Wasserrad wurde durch Elektromotoren ersetzt. J. Köhler hatte ein gutes Verhältnis zu allen Einwohnern. Er half, wo er konnte. Es war ein gewaltiges Bild, wenn er im Sommer mit 155 kg Lebendgewicht mit nacktem Oberkörper auf seinem 750er BMW-Motorrad durchs Dorf fuhr. Er veranstaltete jedes Jahr einen Müllerball, an dem sich fast alle Einwohner beteiligten.
Die Heimkehr
Allmählich kehrten viele Männer aus der Gefangenschaft zurück. Wenn am Nachmittag um 15 Uhr die Glocken läuteten, wusste man, dass wieder ein Heimkehrer angekommen war. 1951 läuteten sie das letzte Mal, dann nämlich kamen die letzten nach Haus. Es waren Richard Kiep, Walter Kaiser, Hermann Block und Karl Thieke.
Die Jugend
Die Jugendlichen trafen sich wieder regelmäßig nach alter Tradition abends in den Spinnichten. Dort wurde gesungen, musiziert und viel Neues erzählt.
Werner Gille holte in kurzen Abständen die Jugendlichen zusammen und besprach mit ihnen die nächste Wanderfahrt. Und so fuhren sie in den Harz, ins Elbsandsteingebirge, nach Thüringen u.a. Und das immer mit klapprigen alten Bussen. Pannen unterwegs waren keine Seltenheit. Berüchtigt war ein gelb angestrichener Bus aus Emstal, er hieß "Die gelbe Gefahr".
Die Bahn fuhr wieder
Die Bahn von Brandenburg nach Belzig fuhr ab 1949 wieder fahrplanmäßig. Vorher musste man auf gut Glück zum Bahnhof gehen. "Fährt er oder fährt er nicht?", das war immer die Frage. Wenn die Lokomotiven kein Feuerungsholz hatten, lag alles still. Und das passierte oft.
Es wurde wieder getanzt
Während der Kriegsjahre war jede Tanzveranstaltung verboten. Jetzt konnten die Jugend und auch die Heimkehrer das alles nachholen. Jeden Sonnabend war eine Tanzveranstaltung, oft nur mit einem Geiger und einem Harmonikaspieler. Der Saal war jedesmal brechend voll. Eine zeitlang war sogar zweimal in der Woche Tanz, jede Veranstaltung war gut besucht. Alkoholische Getränke waren sehr knapp. Beim Einlass bekamen je zwei Mann eine Flasche Alkolat (Alkoholersatz, aus Rübenschnitzel gebrannt). Das konnte nicht jeder vertragen. Ansonsten wurde selbstgebrannter Rübenschnaps mitgebracht. Auch der wurde "Fusel" genannt und machte einen schweren Kopf, wenn er nicht gar Vergiftungserscheinungen hervorrief. Eigentlich war das Schnapsbrennen verboten, aber in vielen Familien wurde es ausprobiert.
Ein neues Jugendschutzgesetz
Es war kurios. Vor zwei Jahren durften Jugendliche ab 17 Jahre in den Krieg ziehen, für Führer, Volk und Vaterland sterben. Jetzt durften sie nicht einmal eine Tanzveranstaltung besuchen, weil sie keinen moralischen Versuchungen ausgesetzt werden sollten.
Die Tanzveranstaltungen wurden streng von der Polizei kontrolliert. Jugendliche unter 16 Jahren war es verboten, dort hinzugehen. Jugendliche unter 18 mussten um 20 Uhr den Saal verlassen. Es kam auch vor, dass ein Polizeieinsatzkommando kam, alle Mädchen einlud und sie ins Krankenhaus fuhr, damit sie dort auf Geschlechtskrankheiten untersucht werden.
Auch Kinoveranstaltungen gab es wieder. Es wurden alle unpolitischen Ufa-Filme oder ganz neue russische propagandistische Filme gezeigt. Besonders die Märchenfilme blieben in guter Erinnerung und halfen, die russische Seele zu verstehen, z.B "Die steinerne Blume" u.a.
Vereine und Organisationen bildeten sich wieder
Zunächst gründete sich eine Laienspielgruppe. Etwa 20 Mitglieder unter der Leitung von Otto Lau kamen regelmäßig zusammen und probten für festliche Anlässe im Dorf, z.B. für den Sängerball. Höhepunkte waren die Aufführungen eines Singespiels "Heimatliebe", die Komödie "Die spanische Fliege" oder auch Gottfried Kellers "Kleider machen Leute".
Der Männerchor
Der Männerchor fand sich wieder zusammen. Unter Leitung des Schulleiters Rudi Alt wurden anspruchsvolle Lieder einstudiert. Höhepunkt des Vereinslebens war der jährliche Sängerball.
Mit diesen Bällen gingen einige traditionelle Zeremonien einher: Am Mittag wurde die Vereinsfahne vom Hause des Vorsitzenden abgeholt. Im Gleichschritt, angeführt von einer Blaskapelle, marschierten die Mitglieder zum Haus des Vorstandes. Dort wurde mit exakten Kommandos die Fahne abgeholt. Der Rückmarsch wurde von vielen Kindern begleitet, die sich schon auf den anschließenden Kindertanz im Saal freuten.
Am Abend zeigten die Sänger ihr Können. Der Gesang wurde unterbrochen von vielen kleinen Vorführungen der Theatergruppe. Der Vorsitzende begrüßte die Anwesenden und gab Rechenschaft über die geleistete Arbeit des Chores. Der Saal war bei solchen Veranstaltungen stets übervoll. Das gesamte Dorf nahm teil. Die Hausfrauen brachten große Taschen voll mit Pfannkuchen, Gurken und belegten Brötchen mit, weil es damals in den Gaststätten noch nichts zu essen gab. Auch selbstgebrannter Rübenschnaps stand auf manchen Tischen.
Getanzt wurde bis in den frühen Morgen.
Die Vorstände des Männergesangsvereines waren nacheinander Karl Friedrich, Bernhard Schnorr, Otto Lau. Dirigiert wurde der Chor von Lehrer Rudolph Alt, Lehrer Georg Genét und Pfarrer Ernst Gießmann.
Der gemischte Chor
Der Schulleiter Rudolph Alt hatte einige junge Mädchen um sich versammelt, die den Kirchenchor bildeten. Es waren dies: Ilse Woltersdorf (Messerschmidt), Christa Benke, Hannelore Bernau (Packert), Gisela Dräger (Rempert), Edith Spiesecke (Bessel), Annemarie Ernst. Aber das genügte dem musikbegeisterten Lehrer noch nicht.
Rudolph Alt suchte weiter nach sangesfreudigen Mädchen und Frauen und auch Männern. Er fand sie und so konnte er mit den vorher Genannten einen gemischten Chor aufbauen, der 1948 offiziell als Vereinigung anerkannt wurde. Die 54 Mitglieder wählten als Vorsitzenden Otto Haß. Dirigent war R. Alt. Es wurden vornehmlich alle deutschen Volkslieder gesungen. Darüber freuten sich die Einwohner sehr. Der Chor trat bei allen Anlässen und Festlichkeiten im Ort auf und fand große Anerkennung. 1950 verzog R. Alt aus Ragösen, sein Nachfolger war der inzwischen wieder als Lehrer tätige Georg Genét. Später übernahm der Pfarrer aus Lütte, Ernst Gießmann, als Dirigent den Chor.
Die Sängertreffen, die jährlich in einem anderen Ort des Kreises stattfanden, waren besondere Höhepunkte und machten den Chor im Kreis bekannt. Er sang in Dippmannsdorf, Cammer, Belzig, Wollin, Gräben, Grüningen.
Die Singestunden waren verbunden mit fröhlichem Beisammensein. Ernst Gießmann setzte sich nach dem Üben ans Klavier. Dabei wurde gesungen und geschunkelt und viel gelacht. Nach den Ereignissen des Krieges waren das willkommene Abwechslungen.
Sportgruppen
1948 wurde wieder, um die alte Tradition nicht untergehen zu lassen, eine Sportgruppe gegründet, deren Leitung der Lehrer Helmut Bessel übernahm. Etwa 15 Jugendliche beteiligten sich daran. Anfangs gab es große Schwierigkeiten. Es waren weder Sportgeräte vorhanden noch Geld für den Kauf. Ein paar Kokosmatten fanden sich hinter der Bühne bei Kettmann. Nach und nach beschafften sie sich einen Barren und ein Spannreck. Um an diesen Geräten zu guten Leistungen zu kommen, muss man jahrelang üben.
Im Gegensatz zur Zeit vor dem Krieg verließen die Jugendlichen nach der Schule das Dorf, um möglichst in der Stadt einen Beruf zu erlernen, denn die Landwirtschaft mit ihrem Arbeitstag rund um die Uhr war nicht mehr attraktiv. Hiergebliebene suchten sich später ebenfalls außerhalb Arbeit, so dass die Kontinuität des sportlichen Übens nicht mehr gewährleistet war. Trotz großer Bemühungen zerfiel nach zehn Jahren die Gruppe. Einige Jugendliche wollten aber die sportliche Betätigung nicht aufgeben. Sie spielten Fußball. Diese Sportart entwickelte sich gut, nachdem der Sportplatz hinter der Bäckerstraße von der Gemeinde eingerichtet wurde.
Es hatte sich auch eine Sportgruppe der Frauen gebildet. Unter Leitung von Frl. Friedenberger war ihre Hauptbetätigung die Gymnastik. Der Spielmannszug war ein Teil der Sportgruppe. Die alten Spielleute, die vor dem Krieg schon getrommelt und gepfiffen hatten, fanden sich wieder zusammen. Einige Nachwuchsspieler gab es schon, aber es waren zu wenige. Von den Alten schied einer nach dem anderen aus. Und so löste sich der Spielmannszug auch allmählich auf. Das wurde sehr bedauert, denn es gab in Ragösen bis zu diesem Zeitpunkt keine Veranstaltung, an der nicht der Spielmannszug beteiligt war.
In den 50iger Jahren lud die Sportgemeinschaft zu Volkssportfesten ein. Auf dem alten Sportplatz in der Bäckerstraße wimmelte es von Menschen, die ihr sportliches Können zeigen wollten. Jeder konnte teilnehmen. Das Programm bestand aus Kugelstoßen, 100 m Lauf, Weitsprung, Hochsprung und 1000 m Lauf. Heute mag mancher erstaunt sein, dass sich 70 Einwohner daran beteiligten. In jeder Disziplin wurde ein Sieger ausgezeichnet. Es wurde bedauert, dass diese Veranstaltung später ausfiel.
Freiwillige Feuerwehr
Schon 1945 wurde die Freiwillige Feuerwehr wieder aufgebaut. Sie wurde dringend gebraucht, denn es galt die Gebäude und Wälder zu schützen. Waldbrände gab es besonders oft. Manchmal waren sie auf Unachtsamkeit der Sowjetarmee zurückzuführen, die sich zu Übungen viel in den Wäldern aufhielt.
Viele der heimgekehrten Soldaten fanden sich bereit, in der Freiwilligen Feuerwehr mitzumachen. Anfangs gab es große Schwierigkeiten, denn es fehlten Schlauchmaterial und andere Ausrüstungsgegenstände. Nach und nach wurde die Grundausstattung vervollständigt. 1946 erfolgte die Übergabe des Gerätehauses an die Freiwillige Feuerwehr. Die Kameraden trafen sich regelmäßig, um ihre Geräte zu pflegen und einsatzbereit zu halten und um ihre körperlichen Fähigkeiten auszubilden. Leiter war Willi Senf bis 1951. Danach leitete Erwin Schmeckebier die Wehr bis 1959. Sein Nachfolger war Walter Reinke.
Sie erreichten eine gute Einsatzbereitschaft, wenn auch die damaligen Möglichkeiten nicht so gut waren wie heute. So musste beispielsweise die Motorspritze mit Pferden zum Einsatzort gefahren werden. Die vier Brunnen reichten nicht aus, Löschwasser konnte aber auch aus der Schwemmlinge oder aus dem Mühlenteich entnommen werden.
Mehrmals mussten die Kameraden der Feuerwehr alarmiert werden, um Brände zu löschen. Hierbei bewiesen sie den hohen Stand ihrer fachlichen und körperlichen Ausbildung. In jedem Falle konnten die Brände gelöscht und Schlimmeres verhindert werden.
Es gab von 1945 bis 1960 folgende Brände:
25.11.48 Dachstuhl der Molkerei
26.11.49 Hausbrand in der Feldstraße 7 (Kromski)
13.08.50 VEB Sägewerk Ragösen, Feldstraße
29.08.55 Brand der Scheune bei Dänschel (Blitzschlag)
Außerdem musste die Feuerwehr mehrmals zur Bekämpfung von Waldbränden ausrücken.