Elsholz
Inhalt
Zur Entstehung der Schrift
Über Elsholz in Paul Schmidts Chronik
Zur Namensdeutung "Erlenwald"
Zur Lage des Dorfes
Ältere Spuren der Besiedlung
Im Landbuch des bömischen Königs 1375 erwähnt
Die Entstehung und Bildung des Dorfes
Die Verteilung des Besitzes
Kaufbriefe und Verschreibungen
Der Wert eines Bauernhofes wird ermittelt
Vermessung und Verteilung der Feldmark
Die Ablösung der Hütungsrechte
Die Ortsbebauung
Die kirchlichen Verhältnisse
Der Küster als Gehilfe des Pfarrers
Der Viehhirte
Die Feuerschäden
Zur Rechtslage
Fünfzehn Büdner beschweren sich gegen 20 Bauern
Erbbauern und Lassbauern
Kriegerische Ereignisse und ihre Einflüsse bis zum Ersten Weltkrieg
Zur Schule
Die Schule Elsholz - nach Notizen von Margarete Breuel
Schule nach dem Zweiten Weltkrieg, Erinnerungen von Margarete Breuel
Hildegard Frenzel erinnert sich an ihre Schulzeit
Der Zweite Weltkrieg
Aus Erikas Tagebücher 1945 bis 1946 (Erika Zimmermann)
Kriegsende 1945 - Erinnerungen von Edith Randewig, Neuenrade
Kriegstrauung mit Wilhelm - aus der Erinnerung von Erika Zimmermann
Vereine in Elsholz
Freiwillige Feuerwehr
20 Jahre Fußballverein "Empor Elsholz" - Erwin Schade erinnert sich
Hildegard Frenzel erinnert sich an Jugend und Bräuche
Charlotte Scherer erinnert sich an die Windmühle
Elsholz und die Elsholzer
Ein Dank an Schwester Erna (Eveline Noack, Tochter)
Die Elsholzer Post (Rosmarie Haase)
Der Handel in unserem Ort (Rosmarie Haase)
Das Bürgermeisteramt (Rosmarie Haase)
Dachdeckermeister Gustav Herzog (Vera Gropp)
Die Schmiede (Ingo Scherer)
Ewald Schadow - ein bewegtes Leben ....
Das Hausschlachten (Rosmarie Haase)
Es war einmal - unser Schlachthof (Erwin Schade)
Die Pension Eichenhorst von Fritz und Marlies Letz
Werbetechnik ist gefragt (Heinz Schultze)
Pension Waldhaus mit der Geschäftsleiterin Karola Schultze
Wiedereinrichter Helmut Schultze
Aus der Geschichte der Brandenburger Fettschmelze in Elsholz (Juan Wolff)
Die Firma Ing. W. Hentschel & Söhne GMBH
Der Landgasthof "Zur Lindenschenke"
Kunden kamen aus allen Richtungen (Imogen Weigt
Wie es zur Gründung des Steinmetzbetrieb Jürgen Schneider kam
Elsholz - meine neue Heimat (Bruno König)
Elektro-Schneider
Zahlenspiegel
Ein Dankeschön des Bürgermeisters
Anhang: Die Hof- und Grundstücksbesitzer - zusammengestellt von Pfarrer Paul Schmidt bis 1926
Aus einem Kapitel, aufgeschrieben von Pfarrer Paul Schmidt
Kriegerische Ereignisse und ihre Einflüsse bis zum Ersten Weltkrieg
Welchen Einfluss die Kämpfe der Nachbarländer bis zum 14. Jh. um die Oberhand in der Mark auf Elsholz gehabt haben, dafür fehlt jede Nachricht. Nahe berührt wurde Elsholz durch die Belagerung von Trebbin Ostern 1415, vielleicht nicht dazu entboten, wie die Ritterschaft der Mark vom Burggrafen Friedrich von Nürnberg. Während dies Heer die Einnahme von Trebbin herbeiführte, suchte es Beute auch auf Magdeburger Gebiet. Dietrich und Hans von Quitzow, Achim und Mathias von Bredow, Werner und Albrecht von Holzendorf, Wichard von Rochow, Ebeling und Henning von Krummensee, Wilkin von Arnheim, der alte Klaus Kannenberg, Henning von Stechow, Heinrich Hasenbalk, Lodwig Sparre, Hermann Bardeleben, Klaus Went, Riz Merkrege, Nöte (Note) und Achillies überfielen und plünderten Hennickendorf, das dem Abte von Zinna im Landgebiete des Erzstiftes Magdeburg gehörte.
Diesem Raubzug in das erzbischöfliche Gebiet dieser Gegend folgten andere. Dienstag den 23.05.1423 vor St. Urban (25.05.) kamen Ganz von Putlitz, Wichart von Rochow, Diederich von Quitzow nach Bardenitz, erbeuteten 494,5 Schock Groschen, in Pechüle 305 Schock Groschen, Mahlsdorf 99 Schock Groschen, Felgentreu 30 Schock Groschen, Frankernfelde 57 Schock und 12 Groschen. Die Abwehr führte neue Verluste für Luckenwalde und den Abt herbei. Der Hammer zu Scharfenbrück wurde 4 Wochen später verbrannt. Michaelis wurde ein neuer Ritt in das Mönchsland, das noch heute Mönnickenland heißt, unternommen.
Der Aufgabe, die Landesfesten wieder zu gewinnen, folgte die andere, die Kriegsmacht der Mark unter eine Hand zu bringen. Das Heer wurde nur gebildet von den Rittern und ihrem Gefolge. Die Städte der Mark hatten sich mit Wall und Mauer umgeben und sich wesentlich auf deren Verteidigung beschränkt. Die Bauern trugen die Waffen nur zur "Beschirmung der eigenen Erde". Die Selbstverständlichkeit und die eigenwillige Kriegsführung abzustellen, wie sie bei der Belagerung von Trebbin und nach derselben in Angriffen gegen den Abt von Zinna zu Tage traten, halfen auch die Nachbarn dem Burggrafen Friedrich plötzlich, die besonders gekennzeichneten Ritter in ihren Burgen einzuschließen. Es waren die von Quitzows, die allmählich durch persönliches Eintreten sich eine Machtstellung errungen hatten, die nun in erster Linie von Magdeburg, Sachsen, Anhalt gebeugt werden sollten. Gegen Beuthen, das Hans von Quitzow besaß, stellten Lehnin, die Bezirke von Treuenbrietzen und Beelitz, möglicherweise auch Dorfschaften, wie Elsholz Mannschaften. Die Stadt Jüterbog, vom Erzbischof zur Einschließung der Stadt Beuthen mit aufgeboten, hatte einen Kostenaufwand von 150 Schock Groschen. Sie schickte 1431 Mann mit Helm, Panzer, bestehend aus Brustplatte mit Schurz und Vorstahl, Armschienen und Handschuhen, bewehrt mit Schild, Schwert und Lanze. Der Rüstwagen der Stadt, mit 3 Pferden bespannt, fuhr eine Balliste (Stein- oder Spiesschleuder). Ein zweiter Wagen war beladen mit Zelten und vier Mann. Ein dritter Wagen war beladen mit Hafer, Butter, Speck, Käse, Erbsen, Wein, der bei der Stadt wuchs, Stockfisch, dem Koch und drei Mann. Der vierte Wagen war mit der Kriegskasse, Salzfleisch und 4 Mann beladen. In dem Aufgebot von Kloster Zinna kamen die Hüfner zu Pferde mit Eisenhut, Brustpanzer, Keller (Lederjacke), Schwert und Armbrust, die Kossäten zu Fuß mit Pafesen (Langschilden), Schwert, Armbrust, oder Bogen. Die Burg ergab sich, nachdem Hans von Quitzow bei dem Versuch aus dem eingeschlossenen Plaue am 26.02.1414 zu entkommen, in die Hände des Erzbischofs von Magdeburg gefallen war, an Johann von Torgau, Vogt in Brietzen und Paul Morring, Schlossvogt von Trebbin. Der Burggraf Friedrich gab am 15.04.1414 eine Verschreibung, dass er 350 Schock Groschen für die Hilfe vor Beuthen schulde (Riedel B.III. 217, vgl. 210 ff).. Beuthen wurde Mittelpunkt einer größeren Herrschaft, die Markgraf Friedrich II. bildete, um das Geschlecht der Herrn von Schlabrendorf mit ihrem Vermögen im Lande zu halten. Das Schloss Beuthen mit allen Nutzungen wie es Kunz von Zigesar gehabt hatte, erkaufte Peter von Bredow mit 1200 Schock Groschen für seine Tochterkinder Henning und Konrad von Schlabrendorf zu Erblehen. Schon Markgraf Johann hatte verhandelt (gest.1437). Sein Bruder Friedrich II. nahm die Sache wieder auf. Gebrüder Hans und Sigmund von Schlabrendorf waren außer Landes gegangen, weil ihren Ansprüchen auf Güter keine Folge gegeben war, die in den Besitz der Herrn vom Krummensee gekommen waren. Markgraf Johann hatte ihnen 20 Schock Groschen Rente, die zuerst in der Mark frei würden, als rechtes Mannlehen zugesichert. Nun wurde ihnen die Anwartschaft auf das Lehen von Heine Wittbrietzen, Richter in Treuenbrietzen, mit dem Vorbehalt verschrieben, dass alle Rechte aus diesem Lehen über 30 Schock Groschen dem Kurfürsten verblieben, wie er auch an anderer Stelle ihnen solches Lehen reichen könnte. Erledigt wurde die Angelegenheit am 08.07.1463, indem an Kurt und Hans Schlabrendorf zu Erblehen Schloss Beuthen und zu Mannlehen gegeben wurden Waßmannsdorf, Schenkendorf, Elsholz und Schönefeld mit allem Zubehör, Zinsen, Renten Dienst, Obersten Gericht und Niedersten Gericht, Kirchenpatronat und aller Nutzung.
Der Abzug eines Adelsgeschlechtes in ein anderes Gebiet minderte die Heereskraft.
Dem kinderlosen Kurfürsten Friedrich II. folgte im Erbgang der Bruder Albrecht (Achilles), der schon 1467 seinen Sohn Johann als Nachfolger in die Mark gesendet hatte. Von Markgraf Albrecht rühmte sein Zeitgenosse Papst Pius II. aus persönlicher Bekanntschaft: "Er hat in mehr Kämpfen mitgefochten, als andere Heerführer gesehen oder gelesen haben." Dazu erwies er sich als trefflicher Haushälter. Er freut sich, dass ihm der Kaiser die Gebühren für Belehnung mit der Kurmark erlassen habe, da er sonst dem Lehnsherrn 30.000 Gulden, an die Kanzlei 9.000 Gulden hätte entrichten müssen und prägte den Sohne ein : "Was als Rente verliehen wird, das kommt ein anderes Jahr wieder, was als Erbe weggegeben wird, das fällt ganz aus. Verkauft kein Erbe, lehnet den Dienern durch Heirat mit Erbtöchtern, den Geistlichen mit Pfründen". Bei der Lehenskanzlei drang er auf Prüfung der Rechtsverhältnisse. 1472 wurde erkannt, dass das Lehen des Adam Wittbrietzen anders sich gestaltete hatte, der aus Elsholz jährlich 1 Wispel Roggen, 18 Scheffel Hafer, 24 Groschen bezogen hatte, wie es Jobst von Mähren am 30.11.1406 an Heyne Morecan und Kune Wittbrisen, an dessen Dörfern zum Elsholte bestätigt hätte. Kurfürst Albrecht ordnete am 4.Februar1472 an, herauszufinden, wie Kurt Schlabrendorf zu dieser Rente gekommen sei.
Als Besitz dieser Familie wurde 1497 von Kurfürst Johann angegeben: Schloss Gröben, Fahlhorst, auch das Wasser, die Nuthe, vom Kurdamm bis an den Hakendamm, ferner Waßmansdorf, Schenkendorf, Elsholz, Schönefeld. In Rieben 1 Wispel 15 Scheffel Roggen, 1 Wispel 3 Viert Hafer, 24 Groschen. Den Kietz bei Gröben. In Birkhorst 15 Groschen. In Stücken 9 Scheffel Roggen. In Tiefensee 2 Hufen. Holzpacht auf dem Teltow in folgenden Dörfern: Gütergotz (heute Güterfelde d. Red.) 2 Scheffel Gerste, 12 Scheffel Hafer, Stolpe 12 Scheffel Gerste, Wendisch-Stahnsdorf 12 Scheffel Gerste, Stahndorf 12 Scheffel Gerste, Machnow 12 Scheffel Gerste, Zehlendorf 12 Scheffel Gerste, Lichterfelde 12 Scheffel Gerste Gismannsdorf (!) 12 Scheffel Gerste, Schönow 12 Scheffel Gerste, Großbeeren 12 Scheffel Gerste, Ruhlsdorf 12 Scheffel Gerste, 12 Scheffel Hafer, Sputendorf 12 Scheffel Gerste, 12 Scheffel Hafer, 1 Schock 2 Groschen.
Dazu gehören die Güter zu Glasow, Großmachnow, Kleinmachnow, Kienitz, Blankenfelde, die nach dem Tode von Klaus Mylow an sie fielen. Große Einwirkungen hatte auf Elsholz die Verbindung des Kurfürsten Albrecht mit Schlesien. Er verlobte 1472 seine achtjährige Tochter Barbara mit Herzog Heinrich XI. von Glogau. Bei der Vermählung 1474 war vereinbart, dass sie 6000 Gulden als väterliche Mitgift und in Schlesien so viel erhalten sollte, dass ihr ganzes Heiratsgut 20.000 Gulden erreichte, dafür leistete ihr für ihre Lebenszeit das ganze Herzogtum Huldigung. Als der Herzog 20.02.1476 zu Freystadt starb, blieb die Witwe im Fürstentum zurück. Auf sein Erbrecht berief sich Herzog Johann von Sagan, weil sein Vater und des Verstorbenen Vater Brüder waren. Lehensrecht hatte Böhmen, das König Mathias von Ungarn als Schwiegersohn des verstorbenen Böhmen Georg Podiebrad (Girzik) geltend machte. Ihn hatte der Papst zum König von Böhmen gefordert, die Böhmen aber hatten auf Rat des sterbenden Königs Georg zu seinem Nachfolger Wladislaw von Polen erwählt. Mit diesem hatte Kurfürst Albrecht die Übereinkunft geschlossen, dass er Barbara heiraten und mit ihrer Hand das Fürstentum erhalten sollte. Am 26. August 1476 wurde ihm in Freystadt gehuldigt. Aber Hans von Sagan stützte sich mit seinem Erbanspruch auf Mathias von Ungarn, verbrannte am 14. Dezember 1476 die Vorstädte von Krossen, drang Pfingsten 1477 in Freystadt ein, aus dem er freilich nach 6 Tagen von Krossen aus wieder vertrieben wurde. Am 27. Juni 1477 gelang es ihm, bei Frankfurt/Oder den Bischof von Havelberg, Wedego von Puttlitz, an der Spitze einer Hilfsschar gefangen zu nehmen. Gegen den anrückenden Markgrafen Johann bot er sein Land auf. Am 29. August.1477 nahm er Züllichau, dann Schwiebus, zog bei Neustädtel sein Heer zusammen, zu dem Glogau 40 Reiter und 100 Fußknechte sandte und berannte wieder vergeblich Krossen. Am Sonntag nach Michaelis (05. November 1477) rückte er vor Frankfurt/Oder. Ein Ausfall aus der Stadt hinderte nicht die Verbrennung der Oderbrücke, Holzhöfe und Vorstädte, sondern er ließ auch 350 Gefangene in die Hand des Herzogs fallen. Die Brandschatzung der Dörfer, Wegnahme der Viehherden, Auslösung der Gefangenen im März 1478 führten ihm aus Frankfurt/Oder 8000 Gulden, vom Bischof von Havelberg 1000 Gulden zu.
Da auch die Pommern gegen Markgraf Johann vordrangen und Wladislaw in Böhmen sich nicht gegen den König von Ungarn behaupten konnte, suchte Johann von Sagan weiter in die Mittelmark vorzudringen. Der böhmische Hauptmann Jakubiky Sbrodwa, auch Jakupke, in der Mark Jan Kuk genannt, überfiel am Montag nach St. Markus am 27. April.1478 die Stadt Beelitz. Es war Markt am Sonntag Regate gewesen und die Verkäufer im Abziehen begriffen, als einige Marktwagen im Tor und auf der Zugbrücke hielten, Bewaffnete herabsprangen, die Stadtwache überwältigten, so die Schließung des Tores und durch Abschneiden des Glockentaus vorzeitiges Lärmschlagen verhinderten, bis die Reiter aus ihrem Versteck in die Stadt einritten und jeden Widerstand brachen. Die waffenfähigen Männer wurden aus der Stadt getrieben und riefen schnell die Umwohner zur Hilfe, dass die Eindringlinge eben nur Zeit hatten, die Stadt in Verteidigungszustand zu versetzen, als die märkische Mannen mit ihren Knechten vor Beelitz erschienen und den Rückweg verlegten. Der Markgraf Johann hatte zwei Tage zuvor seinem Vater nach Franken die Nachricht geschickt von seiner durch den Einfall in Pommern vergrößerten Bedrängnis und geschrieben, dass der Kurfürst Steuern in der Mark erhebe, aber sie stecken lasse in der Not.
Zornig kam aus Ansbach die Antwort Albrechts, dass er sofort mit seinem Heer in die Mark eilen werde. In Treuenbrietzen wollte er nicht Rast machen, sondern erst in Trebbin und vollends erst in Berlin. Die Trabanten sollten auf dem Felde lagern, falls die Marktplätze der Städte nicht Raum zum Übernachten böten. Markgraf Johann war nach seinem Hilferuf vom 24. April 1478 aus Berlin nach Frankfurt/Oder aufgebrochen, um den Feinden im Norden und Süden entgegen zu eilen, doch der Überfall von Beelitz rief ihn am 27. April 1478 sofort dorthin, um die Stadt wieder zu gewinnen. Im Felde von Schlunkendorf schlug er sein Lager auf und ging ungesäumt ans Werk, mit dem vollen Aufgebot des Landes durch die Sümpfe Zugänge bis an die Stadtgräben zu schaffen. Wilwolt von Schaumburg, der unter dem Herzog Kurt dem Kühnen von Burgund in Flandern die Belagerungskunst gelernt hatte, wurde auf einer Seite zum Schanzmeister ernannt. Unter Schirmdächern schanzte er bis an den Stadtgraben, aber eine feindliche Steinschleuder tötete ihm viele Bauern, die Belagerungsdämme aufschütteten, verletzte auch Wilwolt gefährlich, dass er zunächst aus Eichengebälk ein Dach über sein Schanzwerk herstellte. Der Markgraf beschoss die Tortürme der Stadt, von denen ihm durch die Bleiden und Schusswaffen mancher Schaden zugefügt wurden. Die Belagerten spotteten zunächst der Kugeln. Die Bürger und Feinde in Beelitz drängten vor dem Feuer auf freie Plätze, in Steinhäuser und Türme, auf die der Wind nicht Rauch und Flammen zutrieb. Als zum andern Mal nach Ermattung des Brandes die Mauern von den Märkern überstiegen wurden, fand man auf dem Marktplatz 184 Pferde gesattelt und aufgezäumt, mit denen die Böhmen aus dem Tor der Umzingelung zu durchbrechen gedachten, wenn nicht das Feuer ihren Plan vereitelt hätte. Was von den Flammen gerettet war, wurde nach "Beuterecht" von den Siegern geplündert. Donnerstag vor Pfingsten (14. Mai) meldete Johann die Einnahme der Stadt Beelitz mit Sturm, durch den auch bei 200 Reisige mit ihrem Hauptmann gefangen genommen wurden.. Nicht Grimm und Rache über die bei der Belagerung erlittenen Verluste hießen alle Mittel zur Einnahme der Stadt ergreifen, sondern dem Markgrafen war Eile geboten, dem Feinde dies Faustpfand zu entreißen. Denn am folgenden Tag nach der Eroberung sollte Waffenstillstand vom 15. Mai bis 24. August sein und König Mathias von Ungarn Schiedsrichter zwischen Johann von Sagan und der verwitweten Barbara von Glogau.
Zwar sind Namen der Dorfschaften nicht genannt, die zur Belagerung von Beelitz aufgeboten wurden, aber gerade die nächstgelegenen Orte wie Elsholz, Rieben und Schönefeld müssen zu den ersten gehört haben, die zur Vertreibung der Feinde herbeieilten. Wenn die Bauern auch mit Waffen kamen, so lag ihnen ob, mit Spaten und Holzaxt das Werk zu betreiben, die Bewaffnung diente nur im Notfalle zur Abwehr eines persönlichen Angriffs. Der Kampf wurde von denen geführt, die geübt waren, in Verbänden zu fechten. Kurfürst Albrecht erinnerte am 29.05.1478, dass auf die Fuhrten und Zarben von Beelitz Obacht gegeben würde. Mit wohl gerüstetem Heere brach er am 15.Juni 1478 von Ansbach auf und traf am 26. Juni 1478 in Trebbin ein. Eine Söldnerschar von 300 Mann bot sich unterwegs an gegen 4 Pfund wöchentlichen Sold und 2 Gulden Rüstgeld. Sie wurden angeworben mit 2 Pfund Wochenlohn, 1 Gulden Rüstgeld und Zehrung herein und heraus bewaffnet mit Krebs (Brustpanzer), Büchse und Schwert oder Langmesser. Er brachte sein Heer auf 20.000 Mann, von denen 6000 bis 8000 Feldtruppen waren. Er wandte sich zuerst gegen die Pommern. Albrechts Truppen eroberten 14 pommersche Schlösser und Städte, dass die Herzöge am 28. September 1478 einem Waffenstillstand nachsuchten. Vom König von Ungarn war indes der Krieg erklärt, Herzog Hans von Sagan fiel wieder in das Fürstentum der Barbara ein und Markgraf Johann eilte 09. Oktober 1478 mit 1200 Trabanten, 1100 Reisigen und Wagen hinzu, um Krossen zu schützen am. Die Verfolgung wurde über 2 Meilen (15 Kilometer) fortgesetzt, das Lager hielten 2000 böhmische Kriegsknechte, die größtenteils getötet, sonst gefangen wurden, 450 Reisige, 1600 Wagenpferde wurden erbeutet, dazu des Herzogs und seiner Edlen Silbergeschirr sowie Kleinodien. Durch diese Niederlage wurde der Anmarsch der Ungarn gehemmt. Erst am 16.10.1478 trafen 2000 Raizen in Glogau ein, um weiter Zossen als erledigtes Lehen des Ungarnkönigs zu besetzen, während Hans von Sagan von seinen übel zugerichteten Söldnern verlassen wurde.
Der ungarische Hauptmann Jan Zeleni verheerte über Beeskow und Storkow die Mark, seine Raizen streiften bis Berlin, verbrannten auf dem Teltow ein Dutzend Dörfer und äscherten zum Hohn des Schlossvogtes Balthasar von Schlieben das Städtchen Trebbin unter den Augen der Burgbesatzung ein. Sie kamen meist nachts und entschwanden auf schnellen Rossen mit gemachter Beute. Am Abend des 21. Dezember 1478 ritten sie bis Treuenbrietzen und plünderten die Dörfer auf ihrem Wege. Doch die Wache hatte ihnen für den Rückzug einen Hinterhalt gelegt. Auf dem Damm von Woltersdorf war ein Ausweichen nicht möglich, als die Raizen von vorn und im Rücken angegriffen wurden. Sie verloren Beute und Leben, Kurfürst Albrecht schrieb aus Frankfurt/Oder an Herzog Wilhelm von Sachsen am 20. Januar 1479, dass in der Wache zuvor dem Zeleni zwischen Beelitz und Treuenbrietzen 46 reisige Pferde, bei Müncheberg 16 reisige Pferde, im Ganzen bereits 200 reisige Pferde abgenommen wären, während jener nur bei Mittenwalde 13 Pferde und etliche Trabanten gewonnen hätte. Der Vogt von Trebbin, Balthasar von Schlieben erbat nur Büchsen von der Stadt Brandenburg, als er am 16. Januar 1479 in Treuenbrietzen war, um dem Feinde den Einbruch auf der Straße über Trebbin zu verwehren, fühlte sich sonst also stark genug. Bei diesem feindlichen Einfall im Dezember, nicht schon im April bei Jan Kuks Handstreich auf Beelitz, ist Elsholz geplündert und in Asche gelegt. Im Schossregister 1481 ist bemerkt: "(gefft to schatte) 2 Schock 4 Groschen und was verbrannt. Bukholt ... die 13 verbrannte Erffen sind wieder besatz". Dort waren die 13 Bauernhöfe wieder erbaut. Die Herrn von Schlabrendorf waren noch nicht imstande gewesen, ihrem Dorfe Elsholz beim Aufbau zu Hilfe zu kommen, obgleich sie daraus bis zur Wiederherstellung Einkünfte entbehrten. Der Bischof von Brandenburg, Arnold von Burgsdorf, (19.07.1470 - 15.06.1485) rief, nachdem wohl sonst wieder die Gebäude errichtet waren, zur Mildtätigkeit am 18.05.1482 auf. Der Eingang des Ablassbriefes wiederholt den für Beelitz am 27.05.1478 wörtlich und ist entnommen dem Ablassbriefe des Papstes Honorius III. vom 21.03.1222 für die Marienkirche zu Brandenburg, den schon Bischof Konrad von Meißen am 28.05.1252 in seinem Ablassbrief zum Wunderblut von Beelitz wiedergegeben hatte.